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Gedenkstättenfahrten


„Gedenkstätten dokumentieren die Geschichte der NS-Verbrechen. Es sind Tatorte, Leidensorte und Trauerorte bis heute […] Irgendwann müssen wir diese Geschichte ohne das lebendige Zeugnis der Zeitzeugen vermitteln. Umso wichtiger für das Lernen und Erinnern sind die Besuche von Gedenkstätten als Orte des Leidens.“

(Wegweiser zur Erinnerung, Bundeszentrale für pol. Bildung)

Die Gedenkstättenfahrt, als Methode der politischen Bildung, hat primär das Ziel, Sozialkompetenz sowie historisch-politisches Bewusstsein zu fördern. Die Jugendlichen setzen sich über den Schulunterricht hinaus mit der nationalsozialistischen und europäischen Geschichte auseinander und haben die Möglichkeit, Geschichte am authentischen Ort nachzuvollziehen. Dabei liegt der Fokus zum einen auf der Bewahrung einer Erinnerungskultur und zum anderen auf dem Transfer historischer Zusammenhänge in die gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklung.

2022 führte uns die Reise mit 21 Teilnehmenden im Alter von 15 bis 21 Jahren nach Auschwitz – Oświęcim. Inhaltlich setzte die Gedenkstättenfahrt zwei Schwerpunkte:

  1. Die Erinnerungskultur, die damit verbundene gesellschaftliche Relevanz für die Gegenwart und auch der ganz individuellen Umgang mit der Geschichte jedes/ jeder einzelnen.
  2. Die Vermittlung der historischen Zusammenhänge in komprimierter, an die Gruppe angepasster Form, sodass alle Teilnehmenden einer recht heterogenen Gruppe (unterschiedliches Bildungsniveau, große Altersspanne) die Möglichkeit hatten für sich und mit Hilfe der Peer Group die Geschehnisse einzuordnen.

Die Besichtigung der Gedenkstätte Ausschwitz-Birkenau vermittelte Fakten und Informationen, aber auch Mitgefühl und Empathie der Teilnehmer*innen wurden angesprochen. Dadurch wurden Fragen aufgeworfen wie zum Beispiel: „Wie konnte es soweit kommen?“, die über das Projekt hinaus zum Nachdenken anregten, was unweigerlich zu der Frage führt „Was hat das mit mir zu tun?“. Durch die sozialpädagogische Begleitung wurden genau diese Themen bearbeitet und zum heutigen „Miteinander“ in Beziehung gesetzt. Die Jugendlichen gewinnen eine historisch-politische Urteilskompetenz, die ihr demokratisches Bewusstsein stärkt. Schließlich trägt das Projekt dazu bei, dass die Jugendlichen eine Wertschätzung der Menschenrechte sowie demokratischer Regierungs- und Lebensformen entwickeln und sich gegen Rassismus und Rechtsextremismus positionieren.